Am Sonderpädagogischen Förderzentrum Sankt-Georg-Schule Nördlingen waren ungefähr 113 Schulkinder der Klassen 3 und 4 sowie deren Lehrkräfte gleichermaßen gespannt auf den Lernzirkel, der anlässlich des Weltschulmilchtags 2020 Anfang Oktober coronabedingt im Außenbereich der Schule stattfand.
Der Anteil der Schulen, die über des EU-Schulprogramm Obst und Gemüse beziehen, liegt bei ungefähr 80 Prozent. Dagegen ist für den Programmteil "Milch und Milchprodukte" noch viel Potenzial vorhanden. Unter dem Motto "Wie wäre es, wenn wir einmal in der Woche auch Milch und Milchprodukte bekämen?", können die Schulen im Aktionszeitraum des jeweiligen Jahres einen Lieferanten unverbindlich ausprobieren und prüfen, ob sie dieses europäische Programm in vollem Umfang in Anspruch nehmen möchten.Die dritte Klasse hat ein Plakat gestaltet, die erste Klasse ein Gedicht geschrieben und aufgeführt: "Muh, muh, muh, …" Heute geht es an der Sankt-Georg-Schule um die Kuh - nein, eigentlich um das, was von ihr kommt: die Milch. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Nördlingen organisiert jährlich einen Aktionstag rund um den Weltschulmilchtag am 30. September. Die Sankt-Georg-Schule in Nördlingen ist im Oktober Gastgeberin der Veranstaltung. Mit dem in direkter Nachbarschaft gelegenen Sonderpädagogischen Förderzentrum pflegt das AELF eine fruchtbare Kooperation, sagt Edith Auchter, die Organisatorin des Aktionstags.
Die Schulleiterin Johanna Lier und ihre Stellvertreterin Heike Kowalewski begrüßen in ihrem Haus gerne die vom AELF vermittelten Referentinnen, darunter auch Ernährungsberaterin Andrea Krebes, die am Aktionstag in den 3. und 4. Klassen einen Lernzirkel zum Thema Milch durchführt. Die Kreisbäuerin des BBV-Kreisverbandes Donau-Ries, Ruth Meißler, unterstützt mit ihrer Anwesenheit das Anliegen des EU-Schulprogramms (ESP), das aus Landes- und EU-Mitteln finanziert wird, indem sie bei der Milchausgabe hilft. Unter dem Begriff "Schulfruchtprogramm" ist das Programm bisher etabliert. Und vor zwei Jahren wurde es um die Vergabe von Schulmilch erweitert“, erklärt Fachoberlehrerin Auchter.
Kinder der 1.bis 4. Klasse an Grund- und Förderschulen und ab drei Jahren in Kindertagesstätten erhalten im Rahmen des EU-Schulprogramms kostenlos bevorzugt regionales und saisonales Obst, Gemüse, Milch und ausgewählte Milchprodukte. Mit diesem Angebot soll die Wertschätzung für diese Lebensmittel bei Kindern gesteigert und die Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Ernährungsverhaltens unterstützt werden. Im Landkreis Donau-Ries beteiligen sich mehr als 100 Einrichtungen am ESP, zwei Drittel davon beziehen auch Milchprodukte ohne Zuckerzusatz.
"Jede Schule, die an dem ESP teilnehmen möchte, muss gleichzeitig die Bewegungsinitiative 'Voll in Form' durchführen", sagt Edith Auchter, "denn nur Kinder, die sich ausgewogen ernähren und sich ausreichend bewegen, können leichter lernen." Zudem können die Schulen den Schulalltag über die Programme 'Erlebnisbauernhof" und 'Schule fürs Leben' bereichern", ergänzt Auchter.
Die Kinder, so die Kreisbäuerin, sollen den Geschmack von guter Milch selbst erleben und schätzen lernen. "Jede Mutter weiß, dass die Kinder morgens manchmal nichts essen wollen." Zwang helfe da nicht weiter, das Miteinander in der Schule dagegen könne die Kinder zum Essen motivieren. Dies sieht auch Andrea Krebes so, die als Gesundheitsförderin 'Klasse 2000' schon viele Kinder begleitet hat und weiß, wie wichtig die Vorbildfunktion ist. "Was ich den Kindern beibringe, lebe ich auch", sagt die staatlich geprüfte Dorfhelferin. Neben fachlicher Kompetenz seien Spiel und Spaß wichtig, wenn wir mit gesundheitsförderlichen Themen bei Kindern ankommen wollen. Im Auftrag der ÄELF Nördlingen und Wertingen biete sie, neben weiteren qualifizierten Referentinnen, überwiegend gebührenfreie Kurse für junge Familien an.
Das EU-Schulprogramm
Das EU-Schulprogramm hat als Zielgruppe die Kinder in Grund- und Förderschulen (Jahrgangsstufen 1 bis 4) und die Kinder in Kindergärten und Häusern für Kinder ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt.
Viele der gelisteten Lieferanten können die Einrichtungen sowohl mit Obst und Gemüse als auch mit Milch und Milchprodukten versorgen. In wenigen Ausnahmefällen sind zwei verschiedene Lieferanten notwendig.